Warten auf das perfekte Motiv …

Jürgen Pagel

Warten auf das perfekte Motiv …

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… ist wie im Bahnhof zu sitzen und auf ein Schiff zu warten. 



Warten auf den perfekten Moment. Warten, bis eine zündende Idee kommt. Warten darauf, dass endlich Motivation zurückkehrt. All dieses Warten mündet in dem Wunsch nach Perfektion. Fakt ist aber, dass du nur durch beständiges und regelmäßiges Üben einen Grad des Fortschritts erreicht, der dich der Perfektion ein Stück näherbringt.

Dafür brauchst du keine neue Kamera, kein neues Objektiv, kein neues Stativ. Das Einzige, was du brauchst, ist Tun. Du musst einfach machen.

Das perfekte Motiv gibt es nicht
Das Besondere liegt im Alltäglichen, im Hier und im Jetzt. Nimm irgendeine Kamera und fotografiere. Fotografiere nicht jeden Scheiß – habe ich mal gelesen und das ist zweifelsohne richtig. Aber warte nicht auf spektakuläre Ereignisse. Die Kunst besteht darin, das Gewöhnliche ungewöhnlich aussehen zu lassen. Übe in deiner täglichen Umgebung Details, Perspektiven und Dinge zu entdecken, die eine Geschichte erzählen. Die deiner Kinder, deiner Arbeit, die Arbeit der anderen. Alltägliche Dinge, die in einer ungewöhnlichen Perspektive besonders werden.

Jeder Moment ist perfekt
„Heute mache ich endlich Fotos“. Das ist eine Begrenzung auf eine bestimmte Zeit. Und was ist mit Morgen, Übermorgen? Jeder Tag bietet unzählige Momente zum Fotografieren. Es muss auch nicht immer ein komplexer Aufbau sein. Bisweilen sind es die einfachen Dinge, die das Leben und damit die Fotografie interessant machen. Die meisten Fotografien, welche die Welt „eroberten“ entstanden aus einem Plan heraus, sondern waren ein Produkt des Zufalls. Zufällig hatte der Fotograf seine Kamera dabei und hat zufällig im richtigen Moment den Auslöser gedrückt. Drei Sekunden später und es wäre vorbei gewesen. Oder vielleicht auch nur eine Sekunde. Jeder Tag, jede Woche, ja sogar jede Stunde bietet Gelegenheiten, das fotografische Können unter Beweis zu stellen und Momente festzuhalten.

Warte nicht auf genug Zeit
Warte nicht auf Zeit zum Lernen. Es gibt selten den perfekten Zeitpunkt für etwas. Wer ständig darauf wartet, den richtigen Zeitpunkt zu treffen, wartet die meiste Zeit seines Lebens vergebens. Mache die Fotografie zu einem Teil deines täglichen Lebens.

Nutze jede Gelegenheit
Nutze jede Gelegenheit zum Üben. Das kann während einer Tasse Espresso in einem Café sein. Oder das Warten im Wartezimmer eines Arztes. Oder das Warten an einer S-Bahnhaltestelle oder die Wartezeit auf einen Kunden. Oder die Regenschauer. Was auch immer – jede Gelegenheit ist gut genug, ein paar Bilder zu schießen. Allzu oft ergibt sich aus der Handlung selbst eine Geschichte, die zu erzählen sich lohnt.
Betrachte die Zeit zum Fotografieren nicht als etwas Besonderes, für das du dich vorbereiten musst oder für das du extra Zeit investieren musst. 
Habe deine Kamera griffbereit. Auch das Smartphone kann dabei gute Dienste leisten. Fotografiere auch mit dem Smartphone im RAW-Modus. So stehen dir in der Bildbearbeitung alle Türen offen, auch wenn die Bilder vielleicht nicht so perfekt sind, wie mit einer richtigen Kamera. Aber sie halten einen Moment fest, der so schnell nicht wiederkommt.

Jeder noch so kleine Schritt ist ein Schritt in deiner fotografischen Reise.

©2024 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

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