Augen auf beim E-Scooter-Kauf

Jürgen Pagel

Augen auf beim E-Scooter-Kauf – worauf es wirklich ankommt

Der Markt für E-Scooter boomt. Ob für den täglichen Weg zur Arbeit, als platzsparender Stadtflitzer oder als Freizeitspaß – die Auswahl ist groß, die Unterschiede sind teils subtil. Doch wer unvorbereitet kauft, zahlt oft drauf – nicht nur finanziell, sondern auch in Sachen Sicherheit und Nutzbarkeit.

1. Gesetzliche Voraussetzungen

In Deutschland gilt seit Juni 2019 die Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung (eKFV). Wer legal unterwegs sein will, muss auf folgende Punkte achten:
  • Betriebserlaubnis: Nur Modelle mit ABE (Allgemeine Betriebserlaubnis) dürfen auf öffentlichen Straßen gefahren werden.
  • Maximalgeschwindigkeit: Zulässig sind bis zu 20 km/h. Schnellere Modelle benötigen eine andere Fahrzeugzulassung und sind im Alltag oft nicht praktikabel.
  • Mindestalter: 14 Jahre. Kein Führerschein erforderlich.
  • Versicherungspflicht: Haftpflichtversicherung mit entsprechender Plakette ist vorgeschrieben.
  • Beleuchtung und Bremsen: Zwei unabhängige Bremsen sowie fest installierte Vorder- und Rücklichter sind Pflicht.
2. Reichweite und Akkuqualität

Viele Hersteller werben mit Reichweiten „bis zu 50 Kilometer“. In der Praxis hängen diese stark ab von:
  • Fahrergewicht
  • Geländeprofil
  • Temperatur
  • Fahrweise
Tipp: Lieber auf realistische Werte achten, die oft 20–30 % unter den Herstellerangaben liegen.

3. Gewicht und Transportabilität

Gerade in der Stadt spielt das Eigengewicht eine große Rolle – etwa beim Tragen in die Wohnung oder in den ÖPNV.
  • Unter 15 kg: Gut tragbar, oft mit kompakterer Bauweise.
  • 15–25 kg: Stabiler, aber schwerer zu transportieren.
  • Über 25 kg: Eher für Dauerstrecken und weniger für Pendler mit Bahn oder Bus.
4. Reifen und Fahrkomfort
  • Luftreifen: Bieten besseren Federungskomfort, sind aber pannenanfällig.
  • Vollgummireifen: Wartungsarm, jedoch härter im Fahrgefühl.
  • Durchmesser: Mindestens 8,5 Zoll empfiehlt sich für mehr Stabilität.
5. Bremsen und Sicherheit
  • Mechanische Scheibenbremsen: Gute Bremswirkung, auch bei Nässe.
  • Elektronische Bremsen: Wartungsarm, aber weniger kraftvoll.
  • Kombination: Idealerweise mechanische Bremse am Hinterrad und elektronische Bremse vorne.
6. Preis – nicht nur Anschaffungskosten
  • Ein günstiger E-Scooter ab 300 € mag verlockend sein, doch Folgekosten sollten einkalkuliert werden:
  • Ersatzakku (oft 150–300 €)
  • Reifenwechsel
  • Versicherung (~20–50 € pro Jahr
  • Eventuelle Reparaturen bei Elektronikschäden
7. Persönliche Checkliste vor dem Kauf
  • Probefahrt machen – Fahrgefühl und Bremswirkung selbst testen
  • Garantiebedingungen prüfen – gerade bei Akku und Motor
  • Service und Ersatzteilversorgung im Blick behalten
  • Transportmöglichkeit: Klappmechanismus testen
Fazit
Ein E-Scooter ist kein Spielzeug, sondern ein vollwertiges Verkehrsmittel. Wer sich vor dem Kauf mit den gesetzlichen Vorgaben, der eigenen Nutzungssituation und den technischen Details auseinandersetzt, vermeidet Fehlkäufe und sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr.

©2025 Jürgen Pagel

Neunzehn58 Photographie

Kameraausrüs mit vielen Gegenständen
von Jürgen Pagel 14. November 2025
Du brauchst nicht automatisch teures High-End-Equipment, um professionell zu arbeiten. Aber du brauchst verlässliches, sauberes und lichtstarkes Equipment.
Fahrzeug
von Jürgen Pagel 4. November 2025
Gebrauchtwagen fotografieren oder wie verkaufe ich mein Auto am Schnellsten!
von Jürgen Pagel 4. November 2025
Steigere den Verkaufspreis deines Gebrauchtwagens mit professionellen Fotos. Erfahre, wie hochwertige Fahrzeugfotografie Vertrauen schafft, mehr Anfragen bringt und dein Auto schneller verkauft. Jetzt Termin bei Neunzehn58 sichern!
Stürzender e-scooter-fahrer mit typischen verletzungsmustern
von Jürgen Pagel 12. Oktober 2025
Gedanken zur Mikromobilität - neue Regeln für E-Scooter. Sinnvoll oder nicht?
Filmrolle auf der Hand
von Jürgen Pagel 22. September 2025
Fotografie war für mich lange Zeit nicht nur Beruf, sondern auch Leidenschaft. Doch gerade merke ich: privat fotografiere ich kaum noch.
Sensorgröße
von Jürgen Pagel 21. August 2025
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen APS-C, Vollformat und Co. – sie sind real. Aber ihre Relevanz im Alltag wird von Marketing und Forendiskussionen massiv aufgeblasen.
2 E-Scooter-Fahrer in der Stadt
von Jürgen Pagel 21. August 2025
Breaking News: Der neueste E-Scooter fährt jetzt ganze 2 km weiter! Perfekt für alle, die jeden Tag von Berlin nach Warschau pendeln …
2 Jungs auf dem E-Scooter
von Jürgen Pagel 14. August 2025
Der Markt für E-Scooter erinnert stark an den für Kameras. Beide Branchen kämpfen um Aufmerksamkeit.
E-Scooter von oben
von Jürgen Pagel 11. August 2025
E-Scooter sind aus deutschen Innenstädten nicht mehr wegzudenken. Sie stehen für flexible, emissionsarme Mobilität, sorgen aber auch zunehmend für Schlagzeilen wegen steigender Unfallzahlen und gefährlicher Fahrweisen.
E-Scooter
von Jürgen Pagel 3. August 2025
Mit kleinem "Besteck" ausgerüstet - Fujifilm X100VI w/ Mistfilter - ging es auf Städtetour mit dem Segway Ninebot Max G3.
Weitere Beiträge