Gibt es ein ideales Alter als FotografIn?

Jürgen Pagel

Zu alt zum Fotografieren?

Hier geht es nicht um die Frage, ob du zu alt für das Modeln bist, sondern vielmehr darum, ob du zu alt oder zu jung bist, um zu fotografieren bzw. mit der Fotografie zu beginnen?

Nun, die Antwort ist recht einfach: Nein.
Kein Alter ist perfekt und kein Alter ist falsch. Jedes Alter bzw. jeder Lebensabschnitt bringt mehr oder weniger andere Betrachtungsweisen in dir zum Vorschein, die deine Fotografie beeinflussen werden, jedoch defintiv nicht besser oder schlechter machen.

Bei der Produktfotografie spielt das Alter überhaupt keine Rolle, denn es handelt sich bei deinen Motiven um Gegenstände, denen dein Alter vollkommen egal ist. Man wird dem Produktfoto nicht ansehen, ob es von einem 25 oder einem 80jährigen gemacht wurde.
Gleiches gilt für die Landschaftsfotografie, für die Fotografie von Architektur, für die Fotografie in Unternehmen oder von Automobilen. Am Ende zählt immer das Ergebnis und das Alter des Fotografen nimmt darauf keinen Einfluss.
Der Fotograf selbst wird auch mit zunehmendem Alter nicht zwingend weniger agil oder unsportlich. Schließlich ist es auch nicht Aufgabe des Fotografen, einen dreifachen Salto vom Fünf-Meter-Turm  zu absolvieren, sondern er soll sein Motiv beim Sprung ablichten - nicht mehr und nicht weniger.
Was bei der Sportfotografie beispielsweise sehr viel bedeutsamer ist, als das Alter, ist die Erfahrung in der Sportart. Wer als Fotograf das Tennis- oder Handballspiel beherrscht weiß, welcher Spielzug dem anderen folgt. Er weiß, wann ein Handballspieler zum Sprungwurf ansetzt und wann nicht. Er hat ein Spielverständnis und wird deshalb die Kamera schon vorab dahin richten, wo etwas passieren wird. Deswegen werden die Bilder eines in der Sportart erfahrenen Fotografen etwas anders aussehen und andere Motive, Situation zeigen, als das bei einem Nichtsportler der Fall ist. All das spielt in der Landschaftsfotografie keine Rolle.
Was jedoch bei der Landschaftsfotografie eine Rolle spielt, ist die Lebenserfahrung. Mit zunehmendem Alter steigt erfahrungsgemäß das Gefühl für die Vielseitigkeit der Natur, für die Überraschungen, die sie bereit hält, für die wirklich schönen Momente, welche die Natur für den Fotografen bereit hält.

Und ein Vorteil des Alters ist nicht von der Hand zu weisen: Der Hang zur Gelassenheit. Denn wer über viel Lebenserfahrung verfügt, hat schon fast alle möglichen und unmöglichen Situationen im wahrsten Sinne des Wortes schon erlebt. Nur noch wenig bis nichts kann ihn wirklich überraschen.
Vom zu spät kommenden Model bis zum plötzlichen Stromausfall, unerwartet aufkommender Wind, die hinter den Wolken verschwundene Sonne, obwohl man für das Setup fest mit ihr gerechnet hat - all das sind Dinge, die einen alten "Sack" nicht aus der Ruhe bringen.

Einen wesentlichen Vorteil hat das Alter bei der Portraitfotografie. Ein junges Model fühlt sich bei einem alten Herrn oder einer alten Dame besser aufgehoben. Ein älteres Model zeigt sich lieber einem im Alter angenäherten Fotografen, als einem jungen "Hüpfer". Und was der Alte auch hat, ist Bewegungserfahrung und die ist gerade in der Portraitfotografie, zu der im weitesten Sinn auch die Fashion-Photography gehört, nahezu unbezahlbar.

Fazit
Bis auf die eine oder andere Ausnahme, gibt es über alle Generationen hinweg sehr gute Fotografen, die ihr eigenes Alter ad absurdum führen. Das macht die Fotografie zu einem Beruf, der kein Ende kennt. Solange du noch deinen Fotoapparat halten kannst, ist alles im grünen Bereich.

©2024 Jürgen Pagel | Neunzehn58

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