5 Tipps für Anfänger

Jürgen Pagel

5 Tipps für Fotografie-Anfänger


Anfänger erhalten viele Empfehlungen, die nur schwer umzusetzen sind, weil sie ein Mindestmaß an technischem Verständnis voraussetzen. Ok, das Belichtungsdreieck sollte tatsächlich verinnerlicht sein. Aber vieles andere überfordert. Die Folge ist häufig misslungene Bilder, die trotzdem den Weg in die sozialen Medien finden – mit der Konsequenz teils harscher Kritik, welche nicht gerade dazu motiviert, weiter zu fotografieren.

Deswegen habe ich fünf Tipps für Dich als Einsteiger und Anfänger in der Fotografie, die Dir helfen werden, Dich mehr mit Deinen Bildern und Deiner Kamera auseinanderzusetzen und die dazu geeignet sind, Deine Bilder mit der Kamera besser zu machen, die Du gerade zur Hand hast.

1. Nutze die gesamte Dir zur Verfügung stehende Brennweite bzw. den gesamten Blendenbereich.

Gerade bei Zoom-Objektiven tendiert man am Anfang dazu, die maximal mögliche Brennweite zu verwenden. Nutzt Du z.B. ein 18-200mm – Objektiv wie das von Tamron, wirst Du des Öfteren das Gefühl haben, nicht nah genug zu sein und verwendest somit die 200mm. Oder Dir steht eine Offenblende von f/1.4 zur Verfügung, dann wirst Du wahrscheinlich sehr häufig diese f/1.4 einstellen und vernachlässigst sowohl die anderen Blenden- wie auch die Brennweitenbereiche.

Verwende das gesamte Brennweitenspektrum und beachte den Kontext. So beeindruckend der Pfau auch sein mag, aber er besteht nicht nur aus einem Auge oder einem Kopf, sondern bewegt sich in einem Umfeld, dass es u.U. durchaus wert ist, auch erfasst zu werden. So wird aus einem Bild eine Geschichte.
Bei Offenblenden <f/2.8 wird der Schärfebereich ausgesprochen schmal. Nur geringe Veränderungen der Kamerahaltung bewirken einen falschen Fokus und die geringe Schärfentiefe wird Dir zum Verhängnis. Freistellung allein ist nicht alles. Ich habe zu Beginn der Fotografie auch alles mit maximaler Offenblende fotografiert. Seit ich eine Fujifilm X100VI habe, finde ich größere Schärfentiefen durchaus attraktiv und die Bilder enthalten deutlich mehr Kontext.

2. Fotografiere unbedingt andere Genres.

Lege Dich nicht zu früh fest. Alle Bereiche der Fotografie haben ihren besonderen Reiz. Natürlich ist es naheliegend als jemand, der auf dem Dorf lebt und wohnt, Landschaften und die Naturfotografie in den Fokus zu nehmen. Aber durch Streetfotografie, durch Tierfotografie oder durch Portraits erlernst Du andere Fähigkeiten, die Dich in den anderen Genres besser machen. Und wenn das Wetter schlecht ist und Du nicht raus kannst, ist beispielsweise die Makrofotografie eine hervorragende Möglichkeit, das Stacking oder den Umgang mit geringen Schärfentiefen zu optimieren.

3. Bewerte Deine Fotos nicht sofort.

Einer der häufigsten Fehler ist es, Bilder sofort nach dem Fotografieren zu bearbeiten oder zu veröffentlichen. Dabei finden Bilder, die auf den ersten Blick großartig aussehen, aber auf den zweiten Blick noch einiges an Bearbeitung erfordern, bereits den Weg in die Öffentlichkeit. Das ist schade, denn oftmals beinhalten diese Fotografien noch viel Potenzial zur Verbesserung.

Deswegen tust Du gut daran, sie noch ein, zwei Tage auf dem Computer „ruhen“ zu lassen, bevor Du Dich an die Bearbeitung machst. Und wenn Du meinst, dass Du fertig bist, warte noch einmal einen Tag und Du wirst sehen, dass Dir Dinge auffallen, die Du zuvor nicht gesehen hast. 

4. Deine Kamera muss Dir Freude bereiten.

Ja klar, wirst Du sagen – macht sie auch, sonst würdest Du sie wahrscheinlich nicht benutzen wollen.
Aber ich meine „so richtig Freude“. So, dass Du echt Bock darauf hast, sie wieder in die Hand zu nehmen. Ich habe innerhalb von vier Jahren mit fünf verschiedenen Bodys gearbeitet und habe mich drei nicht wohl gefühlt. Mittlerweile habe ich die Sony und die Nikon’s (beide Vollformat) verkauft und bin mit der Fujifilm X100VI sowie der Fujifilm X-H2 (beide APS-C) sehr zufrieden. Beide machen richtig viel Spaß und das merkt man auch den Bildern an. Und in den letzten Monaten erwische ich mich immer mehr dabei, dass die X100VI für fast alle Aufträge mein Favorit ist, obwohl sie „nur“ eine Festbrennweite mit 23mm (APS-C) hat. Aber damit geht fast alles.

Sie muss Dir gut in der Hand liegen – manche sagen sogar „der Hand schmeicheln“. Ich erspare es mir an dieser Stelle, Dir Empfehlungen zu geben – davon gibt es genug. Einziger Tipp in dem Zusammenhang wäre, ein Fachgeschäft aufzusuchen und Dich dort beraten zu lassen.

5. Schlechte Fotos werden auch durch exzessive Bearbeitung nicht besser.

Achte immer darauf, so viel wie möglich bereits korrekt in der Kamera einzustellen. Ansonsten investierst Du Stunden über Stunden Arbeit in die Bildbearbeitung und wirst dennoch nicht zufrieden sein. Ausnahmen bilden hierbei Bilder, denen es auf Basis eines Kundenauftrags mittels Photoshop oder Lightroom an „den Kragen“ geht.

©2025 Jürgen Pagel

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