7 Fehler, die Fotografen immer wieder machen

Jürgen Pagel

7 Fehler, die Fotografen immer wieder machen

1. Von den falschen Leuten lernen.
Selbstverständlich gibt es einige herausragende YouTuber und Blogger, von denen man viel lernen kann. Aber es gibt auch sehr viele, die auf dem Weg zum erfolgreichen Fotografen eher hinderlich ist und u.U. den einen oder anderen Anfänger vom Fotografieren abhalten.
Deswegen informiere dich umfassend und bleibe offen für Informationen. Lerne die Basics (Belichtungsdreieck & Gestaltungsregeln) und mache. Setze um, was du gesehen, gelesen und gehört hast, hinterfrage kritisch und mach’s auch mal anders.

2. Zu sehr auf den Autofokus fixiert.
Der Autofokus leistet in der Regel sehr gute Dienste. Die Fokus-Systeme sind in jüngster Vergangenheit immer besser geworden und sind in den Bereichen Wildlife oder Sport nicht mehr wegzudenken. Dennoch gibt es viele Situationen, in denen das manuelle Fokussieren Vorteile bietet. Als Beispiel sei die sogenannte „Fokusfalle“ in der Streetphotography erwähnt oder das Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei fehlenden bzw. geringen Kontrasten. Auch bei der Verwendung von Vintage-Objektiven ist mangels fehlender elektronischer Anbindung das manuelle Fokussieren unerlässlich. Dank Fokus-Peaking sind hierbei oftmals bessere und genauere Ergebnisse zu erzielen.

3. Unschärfe mit Fehlfokus verwechseln.
Es ist ein Unterschied, ob die Belichtungszeit für ein sich bewegendes Motiv lang gewählt oder der Fokus falsch gesetzt wurde. Ein Fehlfokus irritiert das Auge des Betrachters. Es sucht nach Schärfe - nach etwas, an was sich das Auge orientieren kann. Ein Fehlfokus kann passieren, durch zeitlichen Druck oder schnell wechselnde Motivlagen verursacht. Eine Unschärfe kann eine Bildwirkung gezielt unterstützen. Eine Unschärfe sollte nicht als Ausrede für einen Fehlfokus herhalten müssen.

4. Nicht das Gegenteil denken.
Was wäre, wenn das Motiv nicht farbig, sondern in Black & White dargestellt werden würde? Kann ein Motiv aus unmittelbarer Nähe fotografiert nicht die bessere Alternative sein, wenn aus der Ferne nicht die erforderliche Aussagekraft erzielt werden kann? Ist es nicht bisweilen besser, nicht auf den Auslöser zu drücken? Ist es nicht besser auf Regen zu warten als in der Mittagssonne zu fotografieren oder umgekehrt? Was wäre, wenn du die Gestaltungsregeln gezielt missachtest? Das ist gegenteiliges Denken (und Handeln).

5. Immer mit der niedrigsten Blendenzahl fotografieren.
Wir kaufen uns ein lichtstarkes Objektiv, um in der Regel auch die f/1.0 oder f/1.4 bewusst zu nutzen. Sind aber alle Bilder mit f/1.4 fotografiert, wird das für den Betrachter schnell langweilig und die Bilder werden austauschbar. Ist das dein persönliches Ziel, dann mache das. Bedenke aber, dass auch eine f/5.6 durchaus dann ihren Reiz haben kann, wenn es gilt, den Kontext darzustellen.

6. Alle unscharfen Fotos sind schlecht.
Nein, das sind sie nicht (siehe Punkt 3). Eine bewusst eingesetzte Unschärfe, sei es in Teilbereichen des Bildes oder im gesamten Bild, kann zur Bildwirkung beitragen. Nicht jedes unscharfe Bild ist deswegen schlecht. Abhängig vom Betrachtungsabstand können Bilder, die aus der Nähe betrachtet unscharf wirken, mit gebührendem Abstand betrachtet, durchaus ihre Wirkung positiv entfalten.

7. Vergessen, wer dein Publikum ist.
Fotografierst du nur für dich, wie das Hobbyfotografen häufig machen? Oder sprichst du damit ein Publikum an? Ist Letzteres der Fall, dann solltest du dein Publikum kennen und wissen, was es sehen möchte. Fotografierst du ausschließlich für Instagram? Dann müssen auf Grund des automatischen Beschnitts von Querformaten deine Bilder bevorzugt im Hochformat fotografiert sein und haben bei weitem nicht den qualitativen Anspruch, wie wenn du deine Bilder in einer Ausstellung vor Fachpublikum präsentierst. In Instagram geht es um den oberflächlichen Look, um einen Eye-Catcher. Kaum ein Betrachter nimmt sich mehr als durchschnittlich 0,52 Sekunden Zeit für dein Bild. Und vergrößern sowie speichern lässt es sich auch nicht. Bist du Auftragsfotograf, dann sind deine Kunden dein Publikum und dann musst du nach deren Vorgabe so fotografieren, dass es ihnen gefällt.

©2025 Jürgen Pagel

Neunzehn58 Photographie

Mehrere E-Scooter ebeninanderen
von Jürgen Pagel 14. August 2025
Der Markt für E-Scooter boomt. Ob für den täglichen Weg zur Arbeit, als platzsparender Stadtflitzer oder als Freizeitspaß – die Auswahl ist groß.
2 Jungs auf dem E-Scooter
von Jürgen Pagel 14. August 2025
Der Markt für E-Scooter erinnert stark an den für Kameras. Beide Branchen kämpfen um Aufmerksamkeit.
E-Scooter von oben
von Jürgen Pagel 11. August 2025
E-Scooter sind aus deutschen Innenstädten nicht mehr wegzudenken. Sie stehen für flexible, emissionsarme Mobilität, sorgen aber auch zunehmend für Schlagzeilen wegen steigender Unfallzahlen und gefährlicher Fahrweisen.
E-Scooter
von Jürgen Pagel 3. August 2025
Mit kleinem "Besteck" ausgerüstet - Fujifilm X100VI w/ Mistfilter - ging es auf Städtetour mit dem Segway Ninebot Max G3.
Fotograf bei der Arbeit
von Jürgen Pagel 27. Juli 2025
Nahezu jeder Fotograf durchläuft im Laufe seines fotografischen Lebens die im Nachfolgenden beschriebenen Phasen.
Schraubenschüssel
von Jürgen Pagel 27. Juli 2025
Für Fotografen, die gerne mit leichtem Gepäck unterwegs sind, stellt der E-Scooter für ein Arbeitsumfeld von ca. 30-40 km ein ideales Fortbewegungsmittel dar.
Rettungshubschrauber auf einer Wiese nach einem Unfall mit E-Scooter
von Jürgen Pagel 23. Juli 2025
Ja, ich weiß. Ein Fullface-Helm, ein Protector-Shirt und eine lange Hose mit Protektoren sehen komisch aus.
E-Scooter-Fahrer im urbanen Raum
von Jürgen Pagel 23. Juli 2025
Die urbane Mobilität hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. E-Scooter gelten als Sinnbild der "Micromobility".
Model vor einem einfarbigen Hintergrund von Rauch umgeben.
von Jürgen Pagel 19. Juli 2025
Woran erkennt man einen guten Fotografen – und hilft Check24 wirklich bei der Auswahl? Die Auswahl eines passenden Fotografen ist nicht so einfach.
Safari - Nashorn und Fotografin
von Jürgen Pagel 21. Juni 2025
Wer einen professionellen Fotografen sucht, steht oft vor der Qual der Wahl – und mindestens ebenso vielen Preisunterschieden. Schnell wird die Entscheidung zur Frage des Budgets. Doch ist der Preis das wichtigste Kriterium? Aus meiner Sicht: Nein. Denn professionelle Fotografie ist nicht einfach nur ein Produkt – sie
Weitere Beiträge