Wasserzeichen

Jürgen Pagel

Wasserzeichen - meine Meinung und die der Rechtsprechung

Mit "Wasserzeichen" auf Fotografien ist das so eine Sache.
Einerseits möchten Kreative ihre Werke vor widerrechtlicher Verwertung schützen. Andererseits müssen sie ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren, um neue Aufträge zu erhalten. Daher ist die Entscheidung, ein Bild mit einem Wasserzeichen zu schützen ein Balanceakt.

Kann man machen - muss man aber nicht
Schießt Du ein Foto, dann unterliegt dieses AUTOMATISCH dem Urheberschutz. Du musst keine besonderen Maßnahmen treffen - wie beispielsweise eine Registrierung oder eine amtliche Hinterlegung - vornehmen, um ein Bild schützen zu lassen.

Der Gesetzgeber räumt Dir durch das Urheberrecht verschiedenste Rechte ein, die dazu dienen, Deine Bilder zu schützen. So darfst beispielsweise Du entscheiden, wann und wo Dein Werk veröffentlicht werden darf oder Du kannst Beteiligungen daran freigeben. Darüberhinaus kannst Du durch das Urheberrecht bestimmen, wer und in welcher Weise jemand Deine Bilder verwenden darf. Erlaubst Du Dritten diese Nutzung, kannst Du dafür grundsätzlichen einen finanzielle Ausgleich verlangen.

Darüber hinaus kannst Du aktiv gegen mögliche Rechtsverstöße vorgehen und zum Beispiel einen Schadensersatz verlangen. Allerdings bist Du in der Beweispflicht. Du musst also nachweisen, dass ein solcher Verstoß stattgefunden hat.

Kein einhundertprozentiger Schutz
Ein einhundertprozentiger Schutz besteht jedoch nicht - vor allem nicht im Internet. Stattdessen kannst Du Maßnahmen ergreifen, die abschreckend wirken oder das Kopieren erschweren.
  1. Rechtlicher Hinweis unter jedes Bild mit Verweis auf das Urheberrecht.
  2. Ein rechtlicher Hinweis unter Deine Bildergalerie auf Deiner Website.
  3. Platzierung eines Copyright-Hinweises unter oder auf jedes Bild.
  4. Die beliebteste Variante ist sicherlich das sogenannte Wasserzeichen, das sich in allen möglichen Farben und Formen im Bild platzieren lässt. Ganze Branchen leben mittlerweile davon, Unterschriften und Grafiken zu entwerfen, die Du dann in Deinem Bild einsetzen kannst.
Die Bilder werden durch ein Wasserzeichen dann für die kommerzielle Nutzung unbrauchbar, wenn dieses über das gesamte Bild gezogen wird. Das Platzieren an einer unauffälligen Stelle macht wohl eher keinen Sinn, weil sich das durch Beschnitt des Bildes entfernen lässt.

Fazit
Kann man so machen, muss man aber nicht. Ein Wasserzeichen bietet letztendlich keinen besonderen Schutz vor dem "Diebstahl" Deines Bildes. Das ist ungefähr so, wie wenn Du Dein Fahrrad an einen Baum lehnst und einen Zettel daran befestigst, auf dem steht: "Bitte nicht stehlen". Jeder potentielle Dieb weiß, dass man Fahrräder nicht einfach so mitnehmen kann. Er wird sich aber weder von seinem Wissen darum, noch von Deinem Zettel abhalten lassen, es zu tun.

Ein - für mich - entscheidendes Argument gegen ein Wasserzeichen (ich habe diese früher übrigens auch verwendet - scheint einer der Fehler zu sein, die jeder Fotograf macht) ist einfach die Bildwirkung. Es zieht den Blick des Betrachters auf sich und lenkt von den wesentlichen Elementen eines Bildes ab. Und genau das ist es, was Du ja NICHT erreichen willst. Hässliche Bilder werden nicht veröffentlicht und schöne Bilder verfolgen einen anderen Zweck als den, das Auge des Betrachters auf einen gekauften Schriftzug oder ein Bild im Bild zu lenken. Meine Meinung.

©Jürgen Pagel 2021 LICHTWERK.DESIGN

Neunzehn58 Photographie

Filmrolle auf der Hand
von Jürgen Pagel 22. September 2025
Fotografie war für mich lange Zeit nicht nur Beruf, sondern auch Leidenschaft. Doch gerade merke ich: privat fotografiere ich kaum noch.
Sensorgröße
von Jürgen Pagel 21. August 2025
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen APS-C, Vollformat und Co. – sie sind real. Aber ihre Relevanz im Alltag wird von Marketing und Forendiskussionen massiv aufgeblasen.
2 E-Scooter-Fahrer in der Stadt
von Jürgen Pagel 21. August 2025
Breaking News: Der neueste E-Scooter fährt jetzt ganze 2 km weiter! Perfekt für alle, die jeden Tag von Berlin nach Warschau pendeln …
Mehrere E-Scooter ebeninanderen
von Jürgen Pagel 14. August 2025
Der Markt für E-Scooter boomt. Ob für den täglichen Weg zur Arbeit, als platzsparender Stadtflitzer oder als Freizeitspaß – die Auswahl ist groß.
2 Jungs auf dem E-Scooter
von Jürgen Pagel 14. August 2025
Der Markt für E-Scooter erinnert stark an den für Kameras. Beide Branchen kämpfen um Aufmerksamkeit.
E-Scooter von oben
von Jürgen Pagel 11. August 2025
E-Scooter sind aus deutschen Innenstädten nicht mehr wegzudenken. Sie stehen für flexible, emissionsarme Mobilität, sorgen aber auch zunehmend für Schlagzeilen wegen steigender Unfallzahlen und gefährlicher Fahrweisen.
E-Scooter
von Jürgen Pagel 3. August 2025
Mit kleinem "Besteck" ausgerüstet - Fujifilm X100VI w/ Mistfilter - ging es auf Städtetour mit dem Segway Ninebot Max G3.
Fotograf bei der Arbeit
von Jürgen Pagel 27. Juli 2025
Nahezu jeder Fotograf durchläuft im Laufe seines fotografischen Lebens die im Nachfolgenden beschriebenen Phasen.
Schraubenschüssel
von Jürgen Pagel 27. Juli 2025
Für Fotografen, die gerne mit leichtem Gepäck unterwegs sind, stellt der E-Scooter für ein Arbeitsumfeld von ca. 30-40 km ein ideales Fortbewegungsmittel dar.
Rettungshubschrauber auf einer Wiese nach einem Unfall mit E-Scooter
von Jürgen Pagel 23. Juli 2025
Ja, ich weiß. Ein Fullface-Helm, ein Protector-Shirt und eine lange Hose mit Protektoren sehen komisch aus.
Weitere Beiträge