Künstliche Intelligenz "tötet" die Fotografie?

Jürgen Pagel

Macht die KI Fotografie überflüssig?

Ein paar Gedanken dazu ...
Künstliche Intelligenz kann sich mittlerweile jeder Fotograf zunutze machen. In Lightroom und Photoshop allseits präsent - wenn Du es möchtest. Du kannst Deine Bilder "traditionell" entwickeln. Du kannst aber auch die KI nutzen, um gezielt bestimmte Bereiche Deines Fotos zu überarbeiten oder zu verändern. Du kannst den Hintergrund vom Motiv separieren und das eine wie das andere vollkommen neu gestalten. KI ist übrigens nicht neu. Die Möglichkeit, Bilder automatisch bearbeiten zu lassen gibt es schon seit vielen Jahren. Dabei erkennt das verwendete Programm die Szenerie automatisch und passt alle Einstellungen an die jeweilige Situation an. Und die Ergebnisse wäre bzw. sind so schlecht nicht. Ein erster Schritt, bevor Du dann an die Feinjustierung herangehst.

Mit dem Austauschen eines Himmels, der gesonderten Bearbeitung des Vordergrundes, des eigentlichen Motivs geht das noch einmal einen Schritt weiter. 
Warum solltest Du Dich mit etwas abmühen, was eine Software viel besser kann? Dazu musst Du Dich allerdings erst von Deinem Ego befreien. Für den Kunden zählt in der Auftragsfotografie ausschließlich das Ergebnis. Der interessiert sich nicht für den kreativen Prozess. Willst Du also als Profi-Fotograf schnell und zuverlässig Deine Arbeit abliefern, ist die KI sehr hilfreich und führt - entsprechendes Ausgangsmaterial vorausgesetzt - zu gleichbleibenden sehr guten Ergebnissen. Wenn also jemand oder eine Software etwas besser kann als Du selbst, wäre es fatal, am althergebrachten System festzuhalten.

So wie die digitale Fotografie die analoge Fotografie "zerstört" hat, wird auch die KI die digitale und herkömmliche Fotografie "zerstören". Aber gibt es nicht trotz der digitalen Fotografie nicht doch noch analoge Fotografen? Natürlich gibt es die! Und es gibt tatsächlich Fotografen, die mit analogen Kameras Schwarz-Weiß-Fotografien anfertigen, die ganz herausragend sind. So wird es auch die nächsten fünfzig Jahre digitale Fotografen geben, die ihre Bilder auf herkömmliche Art und Weise bearbeiten und dafür gefeiert werden.

Also keine Sorge. Du kannst Dir getrost einen neue Kamera kaufen - so schnell stirbt die Fotografie nicht. Aber bleibe offen für alles. Beschäftige Dich mit neuen Technologien und nutze sie, sofern sie Dir die Arbeit erleichtern.

Wenn DiuSchnappschüsse machen willst, dann nutze dazu einfach Dein Handy. Passt und ergibt ganz hervorragende Bilder - Nachbearbeitung inklusive und nichts spricht dagegen, die KI nutzbringend einzusetzen.
Oder ziehe einfach mit Deiner Instax Mini Evo los, fotografiere Menschen bei der Arbeit und drucke ihnen ein Bild aus. Oder erfreue Dich an einem nicht ganz so perfekten Bild und teile diese Freude mit anderen.

Raum ist genug. Für alle und alles. Für analoge wie für digitale Fotografie, für KI wie für die klassische Bildbearbeitung. Hauptsache es macht Spaß. Und Hobby sowie Professionalität, Schnappschuss und perfekt inszeniertes Bild schließen sich gegenseitig keineswegs aus!


©2022 Jürgen Pagel

Neunzehn58 Photographie

Filmrolle auf der Hand
von Jürgen Pagel 22. September 2025
Fotografie war für mich lange Zeit nicht nur Beruf, sondern auch Leidenschaft. Doch gerade merke ich: privat fotografiere ich kaum noch.
Sensorgröße
von Jürgen Pagel 21. August 2025
Natürlich gibt es Unterschiede zwischen APS-C, Vollformat und Co. – sie sind real. Aber ihre Relevanz im Alltag wird von Marketing und Forendiskussionen massiv aufgeblasen.
2 E-Scooter-Fahrer in der Stadt
von Jürgen Pagel 21. August 2025
Breaking News: Der neueste E-Scooter fährt jetzt ganze 2 km weiter! Perfekt für alle, die jeden Tag von Berlin nach Warschau pendeln …
Mehrere E-Scooter ebeninanderen
von Jürgen Pagel 14. August 2025
Der Markt für E-Scooter boomt. Ob für den täglichen Weg zur Arbeit, als platzsparender Stadtflitzer oder als Freizeitspaß – die Auswahl ist groß.
2 Jungs auf dem E-Scooter
von Jürgen Pagel 14. August 2025
Der Markt für E-Scooter erinnert stark an den für Kameras. Beide Branchen kämpfen um Aufmerksamkeit.
E-Scooter von oben
von Jürgen Pagel 11. August 2025
E-Scooter sind aus deutschen Innenstädten nicht mehr wegzudenken. Sie stehen für flexible, emissionsarme Mobilität, sorgen aber auch zunehmend für Schlagzeilen wegen steigender Unfallzahlen und gefährlicher Fahrweisen.
E-Scooter
von Jürgen Pagel 3. August 2025
Mit kleinem "Besteck" ausgerüstet - Fujifilm X100VI w/ Mistfilter - ging es auf Städtetour mit dem Segway Ninebot Max G3.
Fotograf bei der Arbeit
von Jürgen Pagel 27. Juli 2025
Nahezu jeder Fotograf durchläuft im Laufe seines fotografischen Lebens die im Nachfolgenden beschriebenen Phasen.
Schraubenschüssel
von Jürgen Pagel 27. Juli 2025
Für Fotografen, die gerne mit leichtem Gepäck unterwegs sind, stellt der E-Scooter für ein Arbeitsumfeld von ca. 30-40 km ein ideales Fortbewegungsmittel dar.
Rettungshubschrauber auf einer Wiese nach einem Unfall mit E-Scooter
von Jürgen Pagel 23. Juli 2025
Ja, ich weiß. Ein Fullface-Helm, ein Protector-Shirt und eine lange Hose mit Protektoren sehen komisch aus.
Weitere Beiträge