Fotografierst du professionell oder bist du dem Preisdumping verfallen?

Jürgen Pagel

Fotografierst du professionell oder bist du
dem Preisdumping verfallen?


Das ist ein Thema, das in der Fotografiebranche immer wieder für Diskussionen sorgt – und das aus gutem Grund.

Ja, es gibt eine gewisse Problematik:
Wenn Fotograf:innen extrem niedrige Preise verlangen (oft weit unter dem marktüblichen Niveau), kann das tatsächlich dazu führen, dass Kund:innen ein verzerrtes Bild vom Wert professioneller Fotografie bekommen. Das Resultat: Der Preis wird als wichtigstes Kriterium wahrgenommen – nicht die Qualität, die Erfahrung oder der Service. Das ist gefährlich für alle, die nachhaltig und professionell arbeiten möchten.

Das Problem ist nicht nur die Preisgestaltung.
Oft sind es Anfänger:innen, die erst Erfahrung sammeln wollen, oder Hobbyfotograf:innen, die nebenbei ein paar Euro verdienen möchten. Sie meinen es oft nicht "böse", sondern wissen es schlicht nicht besser oder setzen sich nicht mit Kalkulation auseinander. Manche erkennen später auch, dass sie sich selbst unter Wert verkauft haben.

Wie kann man damit umgehen?
1. Positionierung schärfen
Wenn du als Profi wahrgenommen werden willst, ist es entscheidend, dass du dich klar positionierst:
  • Kommuniziere deinen Mehrwert (z. B. Erfahrung, Equipment, Zuverlässigkeit, Nachbearbeitung, Know-how in Lichtsetzung und Komposition).
  • Hebe dich mit Qualität und Professionalität ab – nicht mit dem Preis.
  • Biete ein stimmiges Branding und eine hochwertige Präsentation deiner Arbeit.
2. Aufklärung statt Aufregung
Statt sich zu ärgern, hilft es oft mehr, über Social Media, Blogartikel oder direkte Kundengespräche aufzuklären:
  • Warum ist professionelle Fotografie ihren Preis wert?
  • Was passiert im Hintergrund, was der Kunde oft gar nicht sieht?
  • Wie wirkt sich Qualität auf den Erfolg des Kunden aus (z. B. in Werbung, Image, Verkauf)?
3. Zielgruppe gezielt ansprechen
Die Leute, die nur auf den Preis schauen, sind vielleicht nicht deine Zielgruppe. Es ist oft sinnvoller, Kund:innen zu finden, die deinen Stil und Anspruch schätzen – und bereit sind, dafür zu bezahlen.

4. Netzwerken mit Gleichgesinnten
Gerade der Austausch mit anderen Profi-Fotograf:innen hilft:
  • Gemeinsam Standards setzen.
  • Preise nicht unterbieten, sondern fair kalkulieren.
  • Ethisches Verhalten im Markt fördern.
Fazit
Ja, Dumpingpreise können problematisch sein – aber sie zerstören nicht zwangsläufig den Markt. Wer sich klar positioniert, seinen Wert kennt und kommuniziert, wird auch künftig Kund:innen finden, die Qualität zu schätzen wissen.

©2025 Jürgen Pagel

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