5 No Go

Jürgen Pagel

Fünf No Go's, die richtige Fotografen niemals machen!

1. Im Automatikmodus fotografieren.
Bei der Wahl der Automatik überlässt Du der Kamera wesentliche Einstellungen. Richtig ist, dass ein Bild im Automatikmodus (v.a. wenn es schnell gehen muss) allemal besser ist, als gar keines. Aber richtig ist auch, dass Du keine Wahl hast, für Dich bzw. für die Szene relevante Einstellungen selbst vorzunehmen. Als „blutiger“ Anfänger geht das noch in Ordnung, um überhaupt erst mal ein Gefühl für das Fotografieren selbst zu entwickeln. Auch kann die Wahl für die Blenden- oder die Zeitautomatik durchaus die richtige Wahl sein. Hier gilt es zu differenzieren. Alles jedoch im vollautomatischen Modus (P) zu fotografieren, ist die schlechteste aller Alternativen.

2. Den Serienbildmodus bei ruhigen Szenerien (Portraitshooting) zu verwenden. 
Niemand braucht 26 Bilder von ein- und demselben Gesichtsausdruck. Ein richtiger Fotograf weiß, wann er auslösen muss. Ausnahme sind die Sportfotografie, Autorennen oder die Tierfotografie. Sind die Motive in Bewegung, ist ein Serienbildmodus von Vorteil.
Ansonsten bringt er nur mehr Arbeit bei der Auswahl der Bilder für die Bildbearbeitung und „frisst“ jede Menge Speicherplatz sowohl in der CF-Express Card, der SD-Karte wie auf dem Computer.

3. Sich über seine Kamera definieren.
Größer, schneller, weiter – ein Trend der heutigen Zeit. Eine bessere Kamera macht jedoch weder einen guten Fotografen. Der Prozess der Fotografie, mechanisch, hard- wie softwareseitig, unabhängig davon, ob es sich um eine DSLR oder eine DSLM, um Vollformat, APS-C oder Mittelformat handelt, ist stets derselbe. Richtig ist, dass bestimmte Genres ein umfassenderes und aufwändigeres Equipment verlangen, als die Streetphotography, bei der es gilt, möglichst unauffällig zu bleiben. Richtig ist aber auch, dass eine vermeintlich bessere Kamera nicht bessere Bilder macht.
Deswegen sind die bis zu 120 Bilder/ Sekunde der Sony A9III nicht das Maß der Dinge und für die meisten Fotografen vollkommen unnötig, weil sie sich niemals in die Lage versetzt sehen werden, diese Vielzahl an Bilder außer in der Sportfotografie zu benötigen. So ist der Käuferkreis sehr limitiert und genau das war auch von Sony so gewollt. Es ist ein Nischenprodukt mit neuer Technologie und definitiv keine Kamera für Jedermann und Immer-dabei. Richtig ist, dass haben besser ist als brauchen. In den meisten Fällen kostet allerdings das Haben richtig viel Geld, dass bei deiner anderen Kamera besser in ein Objektiv investiert wäre.

4. Nur auf den Fokuspunkt konzentrieren.
Tatsächlich passiert um das Motiv, den Fokuspunkt herum so einiges. Die Bildränder nicht zu beachten, erfordert in der Nachbearbeitung oftmals einen Crop, der die Auflösung verringert. So werden aus 24 Megapixel schnell mal 8 oder 10 Megapixel. Mangelnde Sorgfalt oder Faulheit sollte allerdings nicht der Grund für Kameras mit 40 oder mehr Megapixel sein, damit nach dem Crop noch genug Auflösung übrigbleibt. 

5. Sich auf Photoshop verlassen.
Richtig ist, dass sich mit Photoshop, Lightroom und Co. eine Menge anstellen lässt. Es sind mächtige Tools der Bildbearbeitung, die uns das eine oder andere Mal die Arbeit besser, spannender und effektiver machen lassen. Wer sie hat, möchte sie nicht mehr missen wollen. Richtig ist aber auch, dass wir Fotografen ein Bild so komponieren, so belichten, so fokussieren und so den Schärfeumfang bestimmen, als wenn wir es direkt aus der Kamera heraus verwenden wollen. Die Bildbearbeitung ist der Feinschliff, der aus dem „Negativ“ alles herausholt und der das Bild zu dem macht, was wir am Ende tatsächlich sehen wollen.

@2023 Jürgen Pagel | Lichtwerk.Design

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